Forschergruppe "Sprachvariation als kommunikative Praxis"
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IDS - Pragmatik
Teilprojekt
Institutionalisierungsprozesse
Sprachwahl und Sprachwandel im Kroatischen in Kroatien und in der kroatischen Migrantengruppe in Deutschland

Leitung: Prof. Dr. Jadranka Gvozdanovic
(Mannheim)
Mitarbeiter: Mario Grcevic
Mitarbeiterverzeichnis
Universität Mannheim
Fachgebiet: Slavistische und allgemeine Sprachwissenschaft, Soziolinguistik, 
linguistische Pragmatik.


 

Gegenstand und Ziele

Das Teilprojekt untersucht Institutionalisierungsprozesse in monolingualer und bilingualer Sprachvariation unter dem Aspekt des sprachlichen Handelns und mit Rücksicht auf sprachliche Strukturen. Es werden Institutionalisierungsprozesse unterschiedlicher Art erforscht: Prozesse die als bewusste Normierungen auf der Makroebene entstehen und Prozesse die sich aus spontanem Sprachwandel auf der Mikroebene entwickeln und zur Institutionalisierung auf der Makroebene führen (können). In beiden Fällen ist die Umsetzung in der Kommunikationspraxis auf den Mikro-- und Mesoebenen (d.h. im individuellen und Gruppenverhalten) für das weitere Los der untersuchten Phänomene entscheidend.

Konkret wird die rezente sprachliche Standard-Nonstandard- Variation im Kroatischen in Kroatien und in Deutschland erforscht. Das Kroatische wird einerseits von aktiven Normierungsbemühungen geprägt, wodurch der Unterschied zum bisherigen Serbokroatischen deutlich gemacht werden soll, und andererseits von dynamischen spontanen Sprachwandelprozessen betroffen, wodurch die Sprache weiterentwickelt wird. Der spontane Sprachwandel entsteht in der kommunikativen Praxis, wo sprachliche Strukturen von sozio- und pragmalinguistischen Faktoren näher geprägt werden, was zur Variation führt.

In diesem Teilprojekt werden erstens die konkreten Veränderungsprozesse des Kroatischen in den tonangebenden Medien belegt und analysiert. Die Analyse wird sich auf die sprachlichen Neuerungen, ihre sprachliche Analyse und die soziolinguistischen Auswertungen beziehen. Vor diesem Hintergrund werden später Aufnahmen konkreter gesprochener Sprache in systematisch variierten Situationen (abhängig vom Gesprächspartner, der Formalität der Situation und der Eigenpräsentation) aufgenommen und analysiert. Die Analysen werden mit sprachlichen Attitüden korreliert werden.

Im zweiten Teil des Teilprojekts (im 4. – 6- Jahr) wird ein Vergleich zwischen der jetzigen Situation und der Situation in den 80-er Jahren, vor der politischen und sprachlichen Wende, vorgenommen. Dieser wird mit schriftlichen Materialien (Medienaufnahmen), verschrifteten Dialogwiedergaben und ausführlichen mündlichen Reaktionen und Gesprächen über die serbokroatisch geprägten Texte (die für kroatische Sprecher verständlich sind, aber nicht mehr als korrekt erfahren werden) dokumentiert.

Ziel der Forschung ist, Sprachwahl und Sprachwandelprozesse zwischen der Mikro- und der Makroebene zu belegen und im formalen und funktionalen Sinne zu analysieren. 

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Institut für deutsche Sprache Mannheim Institut für Deutsche Sprache, Mannheim
Verantwortlicher: Dr. Jannis Androutsopoulos [e-mail]
Aktualisierung: Martina Gazdikova [e-mail]
Letzte Änderung: 16. September 2003